Perdix und die Spendenbox

Am 25.3.2019 feierte der Verein Potsdamer Stadtschloss e.V. seinen 20. Geburtstag.
Am 5.4.2019 um 10.00 Uhr wurde im Beisein der damaligen Landtagspräsidentin Britta Stark und großer Publikumsbeteiligung eine Spendenbox zugunsten des Skulpturenschmucks im Innenhof des Landtags öffentlich vorgestellt.
Die Box wurde von dem Landtagsarchitekten Prof. Kulka gestaltet und von der Schlosserei Klaus Partheil in Zerbst auf unsre Kosten gebaut. Den Zweck der Spendenbox soll eine von Krieg und Zerstörung schwer versehrte Originalfigur von der Hofinnenseite des Stadtschlosses „ohne Worte“ erklären.
Die Standfigur mit fast völlig weggesprengtem Haupt war zunächst rätselhaft. Stück für Stück kamen wir über ein noch deutlich sichtbares Vogelbein auf dem angewinkelten Unterarm vor der Brust zur Entschlüsselung.
Die Figur ist Perdix. Der begnadete Schüler (und Neffe) des ersten Architekten und Ingenieurs Daidalos droht den Meister zu überflügeln. Durch Naturbeobachtung und Neugier erfindet er Säge und Zirkel. Voller Eifersucht auf das Talent des Jüngeren stürzt Daidalos den jungen Perdix von den Felsen der Akropolis. Dies bemerkt die Zivilisationsbringerin Athene/Minerva. Beschützerin der Begabten, der Tüftler und Neugierigen rettet sie Perdix, in dem sie ihn im Fall in einen Vogel verwandelt. Er trägt bis heute seinen Namen: perdix (lat.) = Rebhuhn. Bis heute übrigens scheut das Rebhuhn große Höhen.
Günther Jauch ist freundlicherweise unserer Einladung gefolgt und hat die Spendenbox mit eingeweiht und Glück und Erfolg und viele Spender gewünscht.

Fotos: Dr. Peter-Michael Bauers